Es sind ja immer die einfachen Ideen, die unterhaltsam und spannend zugleich sind. Wie das folgende Video einer Produktionsfirma in New York City, die mit diesem hervorragenden Stück Social Content Werbung für sich selbst macht. Großartig.
Es sind ja immer die einfachen Ideen, die unterhaltsam und spannend zugleich sind. Wie das folgende Video einer Produktionsfirma in New York City, die mit diesem hervorragenden Stück Social Content Werbung für sich selbst macht. Großartig.
Im Rahmen der “Save the Arctic” Kampagne hat es Greenpeace wieder einmal geschafft, ein Video zu veröffentlichen, das sich extrem viral verbreitet. 2,5 Millionen Views auf Youtube innerhalb von 2 Tagen, unzählige Tweets und Facebook-Shares. Zu sehen ist eine arktische Landschaft inklusive Shell-Bohrtürmen gebaut aus Lego-Steinen, die samt Eisbären und Menschen in einem Ölteppich untergeht. Die Aufforderung ““Tell Lego to end its partnership with Shell.” beendet das Video und macht die Kernaussage klar: Ölförderung und Umweltverschmutzung sind kein Kinderspiel. Neben Shell kriegt also auch der Lego-Konzern sein Fett weg. Ich bin gespannt, zu welcher Reaktion das führen wird.
Update: Bereits am 3. Tag wurde das offizielle Video “wegen Copyright-Problemen” von Warner Brothers aus Youtube entfernt. Der Musik-Gigant erweckt damit den Eindruck, eher auf Seiten von Shell zu stehen…. Hier nun das Video von einem anderen Youtuber hochgeladen.
Mit der drastischen Kürzung der generischen Reichweite von Content in den letzten Monaten (“Facebook Zero”) hat Facebook das die Spielregeln für Social Marketing drastisch geändert. Reichweite in der eigenen Facebook-Community kostet nun Geld – ärgerlich, aber aus Marken- bzw. Unternehmenssicht eine akzeptable Lösung, können diese doch immer noch relativ effizient an eine sich für sie selbst selektierte Zielgruppe kommunizieren. Allgemeines Fazit der Branche: Facebook Marketing ist teurer geworden, ansonsten ändert sich nichts.
Von wegen. Das Verhalten der Nutzer wird sich deutlich ändern: es gibt keine Anlass mehr, Fan einer Marke zu werden. Oder es zu bleiben. Beginnt das große Fan-Sterben?
Wechseln wir die Perspektive und führen uns vor Augen, warum Menschen Marken auf Facebook folgen: Weil sie ein grundlegendes Interesse an oder Sympathie für eine Marke haben und nichts von ihr verpassen wollen: neue Produkte, Service-Infos, gute Unterhaltung oder einfach nur Gewinnspiele. So folgen Sie gern ihren Lieblingsmarken und erwarten nun diese Inhalte in ihrem Newsfeed. Aber genau das wird nicht mehr geschehen. Es kommt nichts mehr an. Nicht all die Marken, die ich mir als Fan selbst aussuche, erreichen mich, sondern nur diejenigen, die Geld für Facebook Advertising ausgeben. Und dazu noch all die Marken, zu deren Zielgruppe ich vermeintlich gehöre und die mir meinen Newsfeed mit unangeforderter Werbung verstopfen. Warum also soll ich noch Facebook Pages folgen, wenn mich die Marken gar nicht mehr erreichen? Ich nun wie im guten alten World Wide Web doch wieder aktiv auf Markenseiten gehen muss, um mir die gewünschten Infos abzuholen? Oder Youtube besuchen muß, um mir unterhaltsame Inhalte anzusehen?
Facebook-Fan einer Marke zu sein, macht so keinen Sinn mehr.
Unser mühevoll aufgebauten Communities auf Facebook werden immer inaktiver, werden zerfallen, neue Fans nicht mehr zu gewinnen sein. Wir werden sie aber in anderen Netzwerken aufbauen können. Denn Tumblr, Twitter und Instagram bieten ihren Nutzern wirkliche Streams, in den sie nichts verpassen. Keine durch Werbegeld manipulierte Umgebung, sondern die Marken- und Themenwelt, die ich mir selbst zusammenstelle. Social Marketing bedeutet nun, die richtigen Netzwerke zu suchen und die richten Fans zu erreichen und Marken-Communities dort auszubauen.
Zeit also für neue Social Marketing Strategien.
1. Whats App
Auch ich gehöre zu denjenigen, die die gute alte SMS komplett durch Whats App Nachrichten ersetzt haben. Nicht nur meine liebe Ehefrau, sondern alle Freunde und Bekannte sind über diesen Dienst erreichbar und wer in der Kölner Südstadt nicht vom Nachbarschaft-Nachrichten-Stream abgeschnitten sein möchte, der kommt an dieser App nicht vorbei.
2. Twitter
Gehts ums Business, dann kommen meine Infos zum größten Teil aus Twitter. Dabei folge ich sowohl deutschen Fachleuten und Agenturen, als auch internationalen Gurus. Und nebenbei sind auch meine Bundesliga-News meist zuerst auf Twitter zu kriegen, wie auch die Live-Lästerei bei Casting-Shows oder ARD-Tatorten heftigen Spaß macht.
3. Google Maps
5 verschiedene Autobahn-Routen führen in mein Düsseldorfer Büro, dazu nochmals 9 Varianten, um allein von der Südstadt durch die Kölner City auf die nördlichen Autobahnen zu kommen. Google Maps zeigt mir zuverlässig die aktuelle Verkehrslage, in Echtzeit zu fast jeder Straße und verdammt verlässlich. Das hilft zumindest, ungewöhnliche Staus vor Abfahrt zu erkennen und das kleinste Stau-Übel zu nehmen.
4. Evernote
Notizen auf allen Geräten, von kurzen Erinnerungen bis zu Blog-Artikeln (wie dieser) oder Präsentations-Skripten schreibe ich in dieser smarten App. Zudem ist das Ausschneiden und Speichern von Webinhalten oder Tweets oder Postings leicht und übersichtlich. Kurz: ein Großteil meines Wissens und meiner Arbeit ist hier gespeichert und jederzeit abrufbar. Und würde ich neben unterschiedlichen Notizbüchern endlich auch die Tag-Funktion umfangreich nutzen, dann würde ich auch wirklich alles wiederfinden…
5. Instagram
Seit langem meine liebste Foto-App, seit gut einem Jahr auch soziales Netzwerk. Insbesondere die Longboard-Szene tummelt sich hier, zunehmend auch viele meiner Freunde. Von einigen spannenden Journalisten und Künstlern ganz zu schweigen.
6. Spotify
(Fast) die gesamte Pop- und Rockmusik ständig verfügbar, verlässliche Streams auch beim Autofahren, gute Usability. Mich hats überzeugt, ich habe keine Lust mehr auf iTunes-Bibliotheken und Album-Kauf.
Runner-Ups
Da ich Facebook nicht als Messenger verwende, ist der ständige Zugriff nicht ganz so wichtig. Ausserdem bin ich zugegebenermaßen ziemlich genervt von den Werbe-Spots in meinem Stream. Die Facebook-Seiten meiner Kunden scanne ich natürlich regelmässig, die Alert-Funktionen meines Teams sind aber so zuverlässig, so dass ich hier im Notfall nichts verpasse.
Chess.com
Lange habe ich gebraucht, um die Faszination des ältesten Strategiespiels zu entdecken. Aber seitdem spiele ich regelmässig Partien online – 1 Zug pro Tag, immer auf dem Handy.
Path
Unser Familien-Netzwerk. Nur hier gibt es Kinderfotos und andere Familienangelegenheiten. Und befreundet bin ich nur mit Eltern, Schwiegereltern, Bruder, schottischen Cousinen.
Windguru und Weeronline.nl
Meine liebsten Wetter-Apps von April bis Oktober. Warum? Weil ich sowohl Wetter als auch Wind zuverlässig vorhergesagt bekomme, wenn ich in Holland auf meinem geliebten Segelschiff bin.
Regenradar von Wetteronline
Wie lange ist es noch trocken? Kann ich mit dem Longboard noch eine Runde drehen, ohne mir die Kugellager durch Nässe zu ruinieren? Das Regenradar zeigt es mir. In der holländischen Weeronline-App übrigens integriert.
Man nehme: actionreiche Trendsportarten, einen unabhängigen Youtube-Regisseur, atemberaubende Szenerien, addiere das eigene Produkt dazu und fertig ist eine Reihe von Videos bereit zum millionenfachen teilen. So simpel wie gut geht Ford vor, um Marke und Fahrzeuge in Social Media zu präsentieren.
Loyale Kunden sind für Consumer-Marken ungeheuer wertvoll. Noch wertvoller, wenn sie öffentlich ihre Überzeugung oder gar Liebe zum Produkt oder Marke bekunden. Mit positiven Rezensionen, Fotos, Videos. Diesem Gedanken folgend verscuhen immer mehr Unternehmen, sogenannten “user generated content” zu initiieren, um ihn dann werbewirksam auf ihrer Website oder ihrem Facebook-Profil einzusetzen.
So auch die Edel-Kaffemarke Nespresso mit ihrer Aktion #intensecoffee. Die Idee ist simpel: Markenliebhaber sollen via Instagram Fotos oder Videos mit #intensecoffee markieren, maximal 2 Tage später werden die Inhalte dann auf der Website veröffenlticht. Immerhin 1.224 Fotos waren es zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags. Eine gelungene Aktion? Wir werden sehen – bei 2,2 Millionen Facebook-Fans international ist noch Luft nach oben vorhanden.
Neben Coca-Cola sticht seit Jahren Heineken immer heraus, wenn es um hervorragenden Social Content geht. Je smarter die Idee, je professioneller das Storytelling und je unterhaltsamer die Produktion – desto mehr Shares und Likes bekommen die Videos der niederländischen Bierbrauer. Ganz aktuell ist das “Departure Roulette” auf Youtube & Co zu sehen. Die Idee: Heineken testet, inwieweit Reisende spontan bereit sind, ihre Pläne zu ändern und eine andere Flugroute zu nehmen. Der Clou dabei: das neue Reiseziel wird bei Zufallsgenerator ausgewählt. Das Ganze fand auf dem JFK Airport in New York statt. Neben der guten Idee ist auch die Umsetzung sehr schön Heineken-like geworden. Leicht, unterhaltsam, spannend.
Mein Fazit: Thumbs up für Heineken.
Yahoo kauft tumblr. Der Grund ist die Demografie der Nutzer: Teenager und Twens. Eine notwendige Verjüngungskur für das Yahoo-Portfolio. Und nun stellt sich die Frage, welche Auswirkungen dies auf die bei Jugendlichen extrem angesagte Blogging-Plattform hat. Verfolgt man die vielen Reaktionen online, so wird schnell klar: keine Begeisterung, sondern Entsetzen macht die Runde.
Doch warum?
Yahoo riecht nach Erwachsenenwelt. Der Verkauf nach “Auf die Finger gucken”. Tumblr als Ausdruck jugendlicher Kreativität rückt in die Nähe von elterlicher Kontrolle, die Nutzer und deren Inhalte werden Teil eines Business-Plans. Auch wenn die Tumblr-Gründer um David Karp und Yahoo-Chefin Marissa Mayer die fortwährende Unabhängigkeit von Yahoo verkünden – geglaubt wird ihnen nicht. Manche mögen sich an die Übernahme und dann die Schließung des Social-Bookmarking-Dienstes “Delicious” erinnern, der extrem beliebt war, bevor Yahoo ihn kaufte. Überhaupt die Marke “Yahoo” – aus der Steinzeit des Internets, so sexy wie Birkenstock-Schlappen.
Deswegen meine These: Tumblr ist in der heutigen Form tot.
Es wird sicherlich weiter existieren, aber die jungen und kreativen Digital Natives werden die Plattform verlassen und weiterziehen. Wohin? Wir wissen es nicht. Aber die Zahl der noch unbekannten, kleinen Netzwerke ist groß. Vielleicht überrascht uns nun Pheed. Oder Path. Oder das neue MySpace.
Ach ja: James Dean hätte sich jetzt die Klippe runtergestürzt.
Sven Hoffmann
Letzte Woche auf der NEXT Konferenz in Berlin war das “Internet of Things” ein großes Thema: altbekannte, zweifellos sehr nützliche Anwendungen wie Energiesteuerung in Wohnhäusern, vernetzte Autos zur besseren Navigation, Kühlschränke, die selbstständig Milch nachbestellen.
Aus meiner persönlichen und beruflichen Sicht wird es aber spannend, wenn ganz neue, smarte “Dinge” von kleinen Agenturen oder Unternehmen auftauchen. Und statt klarem rationalen Nutzen eher einen smarten, emotionalen Sinn stiften. So zum Beispiel die “Good Night Lamp” aus London. Die kurze Beschreibung: “The Good Night Lamp is a family of connected lamps that let you communicate the act of coming back home to your loved ones, remotely.”. Simpel, emotional. Schafft Nähe zwischen Menschen. Social Media pur, aber ohne großes Netzwerk und Millionen von Möglichkeiten. Mehr: http://www.goodnightlamp.com
The Good Night Lamp from Good Night Lamp on Vimeo.
Ein weiteres Beispiel: Das Projekt “Ugle”. Eine kleine Holzfigur, die über eine App ferngesteuert wird und verschiedene “Zustände” anzeigen kann. Die sich jeder selbst definieren kann, beispielsweise Drehung nach links bedeutet “Mir geht es gut im Büro”, nach rechts “Bin auf dem Weg nach Hause”. Auch hier gilt: emotionale Kommunikation, simples Produkt, tolles Design. Leider nur ein Prototyp. http://www.voyoslo.com